In den kommenden Tagen werden wir einige neue Informationen einstellen.
Das „Neue“ ist in den sich stetig weiter dynamisierenden Gesellschaften Programm: Im Innovationsdiskurs ergreift das „Neue“ machtvoll die Gesellschaft, ebenso wie die Mesoebene der Organisationen und die Mikroebene der Subjekte.
Neben dem politisch zentral gesetzten
programmatischen „Neuen“, das institutionell und professionell je
eigenlogisch „übersetzt“ und das immer auch eigenwillig ausgestaltet
wird, findet sich das „Neue“ aber auch in den Randzonen oder an den
Grenzen des schon allseits Akzeptierten. Als zunächst marginale „andere
Praxis“ durchbricht das Neue die Routinen des Alltags und der
gesellschaftlichen Normalität. Als Alternative zum Bestehenden befindet
das Neue sich hier in der Position der Andersartigkeit, Differenz und
Abweichung.
Das Neue kommt also vielfältig in den
Blick – als Verhältnis von Zentrum und Rand, von Regel und Ausnahme,
von inkrementeller Entwicklung und radikalem Umbruch. Infolge dieser
vielfältigen Bestimmungsmöglichkeiten sind für eine wissenschaftliche
Bearbeitung des Neuen grundsätzliche Fragen zu klären: Ist das Neue
wirklich neu oder ist es lediglich neu im Auge des Betrachters? Taucht
es aus dem Vergessen wieder auf – oder ist es nur dann neu, wenn es
noch nicht gewusst wurde? Worauf richtet sich das Neue – auf
Materielles oder Immaterielles, auf Strukturen oder Bewusstsein?
Eine organisationspädagogische
Perspektive auf das Neue richtet sich auf die Veränderungsfähigkeit
sozialer, organisierter, diskursiver, mehr oder weniger geordneter
Systeme als kulturelle und symbolische Ordnungen. Das Neue schließt
hier an Innovations- und Zukunftsdiskurse, an Kreativität und
Gestaltungsperspektiven an. Hier scheinen vor allem solche Fragen
relevant, die sich mit dem Umgang mit bzw. der Wahrnehmung von
Veränderungsdruck, der Reflexion und Planung von Veränderungen, den
Akteuren und Kontexten von Veränderung und nicht zuletzt mit
pädagogischen Zugängen zu Veränderungen befassen. Dabei geht es um den
Umgang mit dem Veränderungsimperativ ebenso wie um die Frage der
Reflexion und Planung von Veränderungen, der Frage nach den Akteuren
und Räumen der Veränderung und den organisationspädagogischen Zugängen
zu Veränderungen.