Montag, 19. November 2012

Willkommen auf dem Blog der Tagung "Organisation und das Neue"


In den kommenden Tagen werden wir einige neue Informationen einstellen.




Das „Neue“ ist in den sich stetig weiter dynamisierenden Gesellschaften Programm: Im Innovationsdiskurs ergreift das „Neue“ machtvoll die Gesellschaft, ebenso wie die Mesoebene der Organisationen und die Mikroebene der Subjekte.
Neben dem politisch zentral gesetzten programmatischen „Neuen“, das institutionell und professionell je eigenlogisch „übersetzt“ und das immer auch eigenwillig ausgestaltet wird, findet sich das „Neue“ aber auch in den Randzonen oder an den Grenzen des schon allseits Akzeptierten. Als zunächst marginale „andere Praxis“ durchbricht das Neue die Routinen des Alltags und der gesellschaftlichen Normalität. Als Alternative zum Bestehenden befindet das Neue sich hier in der Position der Andersartigkeit, Differenz und Abweichung.
Das Neue kommt also vielfältig in den Blick – als Verhältnis von Zentrum und Rand, von Regel und Ausnahme, von inkrementeller Entwicklung und radikalem Umbruch. Infolge dieser vielfältigen Bestimmungsmöglichkeiten sind für eine wissenschaftliche Bearbeitung des Neuen grundsätzliche Fragen zu klären: Ist das Neue wirklich neu oder ist es lediglich neu im Auge des Betrachters? Taucht es aus dem Vergessen wieder auf – oder ist es nur dann neu, wenn es noch nicht gewusst wurde? Worauf richtet sich das Neue – auf Materielles oder Immaterielles, auf Strukturen oder Bewusstsein?
Eine organisationspädagogische Perspektive auf das Neue richtet sich auf die Veränderungsfähigkeit sozialer, organisierter, diskursiver, mehr oder weniger geordneter Systeme als kulturelle und symbolische Ordnungen. Das Neue schließt hier an Innovations- und Zukunftsdiskurse, an Kreativität und Gestaltungsperspektiven an. Hier scheinen vor allem solche Fragen relevant, die sich mit dem Umgang mit bzw. der Wahrnehmung von Veränderungsdruck, der Reflexion und Planung von Veränderungen, den Akteuren und Kontexten von Veränderung und nicht zuletzt mit pädagogischen Zugängen zu Veränderungen befassen. Dabei geht es um den Umgang mit dem Veränderungsimperativ ebenso wie um die Frage der Reflexion und Planung von Veränderungen, der Frage nach den Akteuren und Räumen der Veränderung und den organisationspädagogischen Zugängen zu Veränderungen.